Dass Lacke auf Wasserbasis emissionsarm und umweltfreundlich sind, ist allgemein bekannt. Aber können sie in puncto Oberflächenqualität und Verarbeitung mit lösemittelhaltigen Produkten mithalten? Wer sich mit den heutigen Wasserlacken auseinandersetzt, wird feststellen, dass sie es durchaus können - und in einigen Bereichen sogar besser sind. Leon Cremers, Geschäftsführer von ADLER Benelux in Heeze, erzählt in diesem Interview mehr darüber.
"Moderne Wasserlacke haben heute keine Nachteile gegenüber lösemittelhaltigen Produkten - sondern entscheidende Vorteile! Zum einen sind Wasserlacke aufgrund ihres geringen VOC-Gehalts gut für Mensch und Umwelt. Außerdem bestehen viele Wasserlacke zu einem großen Teil aus nachwachsenden Rohstoffen. Auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen beim Verarbeiter bieten Wasserlacke viele Vorteile: Es gibt keinen starken, unangenehmen Geruch von Lösemitteln beim Lackieren, die Brandgefahr ist geringer und die Gesundheitsrisiken sind niedriger - nicht zuletzt, weil auf isocyanathaltige Härter verzichtet werden kann. Außerdem ist das Verdünnen von Lacken und die Reinigung von Maschinen viel einfacher, da dies einfach mit Wasser erfolgen kann. Auch die Entsorgung von Farbresten, Filtern und Reinigungsmaterialien ist wesentlich unkomplizierter.
"Darüber hinaus bieten wasserbasierte Lacke einen klaren Mehrwert für den Kunden. Hochwertige Holzmöbel stehen für Nachhaltigkeit, für ein umweltfreundliches Wohnklima. Da ist die Veredelung mit einem Wasserlack sozusagen das i-Tüpfelchen."
"Alles in allem überwiegen die Vorteile von Wasserlacken schon jetzt die Nachteile. Dies wird sich in Zukunft noch verstärken. Die Gesetze und Vorschriften für lösungsmittelbasierte Produkte werden wahrscheinlich strenger werden, und auch die Nachfrage der Kunden nach ökologischen und nachhaltigen Produkten wird steigen. Diejenigen, die sich jetzt darauf einstellen und auf umweltfreundliche Materialien und Verfahren setzen, werden davon profitieren."
"Es gibt immer noch viele Vorurteile gegenüber Wasserlacken: Die Oberfläche sei empfindlich, die Verarbeitung schwierig, der Lack trockne langsam... Das mag in der Vergangenheit so gewesen sein - aber das ist längst vorbei. Moderne Wasserlacke erreichen die gleiche chemische und mechanische Beständigkeit wie lösemittelhaltige Produkte, teilweise - wie bei unserem Möbellack ADLER Bluefin Resist - sogar ohne Zusatz von Härtern. Das liegt daran, dass lösemittelhaltige Lacke oft 2K verarbeitet werden. Wasserbasierte Lacke sind viel flexibler: Oft kann das gleiche Produkt sowohl 1K als auch 2K verarbeitet werden."
"Moderne Wasserlacke haben auch in puncto Trocknungsgeschwindigkeit aufgeholt. Der ADLER-Universal-Möbellack Bluefin Unistar zum Beispiel lässt sich bereits nach ein bis zwei Stunden schleifen und ist nach der Trocknung über Nacht stapelbar. Und wenn die Bedingungen stimmen - idealerweise ein Trockenraum mit regulierbarer Temperatur und Querlüftung - können Lacke auf Wasserbasis sogar schneller trocknen als lösemittelhaltige Lacke."
"Nein, ganz und gar nicht. Im Gegenteil, es ist relativ einfach. Natürlich braucht man dafür Lackiergeräte, die für Wasserlacke geeignet sind, aber da die meisten modernen Maschinen ohnehin aus Edelstahl sind, ist das in der Regel kein Problem. Allerdings ist es sinnvoll, einen Kurs zu besuchen, in dem man lernt, wie man Wasserlacke optimal verarbeitet. Auch ADLER bietet solche Schulungen an."
"In unserem Sortiment finden Verarbeiter für jede Anwendung den passenden Wasserlack: in jeder Farbe, für jeden Untergrund und in jedem Glanzgrad. Darüber hinaus haben wir zahlreiche Effektlacke auf Wasserbasis im Programm."
"Das Arbeiten mit Lacken auf Wasserbasis ist wirtschaftlicher. Obwohl der Preis pro Liter eines Wasserlacks etwas höher ist, spart der Verarbeiter am Ende mehr, weil er weniger Lack benötigt. Bei der Verwendung eines 1K-Wasserlacks kann der Anwender bis zu 15 Prozent sparen. In Zukunft wird dieser Preisunterschied noch größer werden, da lösemittelhaltige Lacke immer teurer werden."
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