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Augenverfolgung: Nutzen Sie die Augenverfolgung für eine optimale Gestaltung

Blickfang: Nutzen Sie Eye-Tracking für bestes Design

Jurriaan Schreuder (38) ist Gründer des schnell wachsenden Amsterdamer Start-ups Kexxu. Schreuder und seine Mitarbeiter entwickeln Eye-Tracker für den Markt, die es Unternehmen ermöglichen, ihr Marketing und ihren Vertrieb auf die nächste Stufe zu heben, weil sie besser wissen, wohin die Kunden wirklich schauen.

Es macht Spaß, diese Kolumne für diese Ausgabe von Binnenwerk zu schreiben. Vielen Dank natürlich an die Redaktion für die Einladung und die Herausforderung. Deshalb beginne ich The Pen mit einigen Fragen an Sie, liebe Leserin, lieber Leser.

1. Stellen Sie sich das schönste Interieur vor, das Sie je in Ihrem Leben gesehen haben. 

2. Und was waren die ersten drei Dinge, die Sie gesehen haben? 

Lassen Sie mich erklären, warum ich Ihnen diese Fragen stelle. Weil die Menschen oft denken, dass sie alles sehen, wie auf einem Foto, wo alles gleichzeitig scharf ist. Aber das ist nicht die Art, wie Menschen sehen. Wenn man einen Raum betritt, scannen die Augen die Umgebung. Fünfmal pro Sekunde bewegt sich ein Auge durch den Raum. Wir nennen diese Bewegungen Sarkaden. Die Augen tun dies, weil der Mensch nur in einem kleinen Teil seines Blickfeldes scharf und farbig sehen kann. 

Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie klein er genau ist, hier eine nette kleine Übung in dieser Kolumne: strecken Sie Ihre Arme gerade nach vorne aus und halten Sie die Daumen nebeneinander. Ja... so klein ist dieser Bereich. Auch wenn Sie denken, dass Sie alles auf einmal sehen, wenn Sie einen Raum betreten, sehen Sie in Wirklichkeit nur ein paar Dinge. Das sind die Dinge, die Ihnen am meisten auffallen. Das merkt man zum Beispiel, wenn man seinen Schlüssel verliert.

Interessant, dieses Wissen, nicht wahr?

Aber es wirft die nächste Frage auf. Nämlich: Wie kann man das als Innenarchitekt intelligent nutzen? Die Antwort lautet: Eye Tracking.

Mit Hilfe von Eye Tracking kann untersucht werden, worauf Menschen am meisten schauen, wenn sie einen Raum betreten. In einem Wohnzimmer zum Beispiel sind die fünf wichtigsten: der Couchtisch, der Teppich, die Zierkissen, der Boden und der Kamin. In einem Büroraum sind dies der Bürostuhl, der Monitor, die Regale der Schränke, die Kunstgegenstände und an fünfter Stelle der Teppich. Etwas so "Einfaches" wie ein Teppich ist also enorm wichtig für den ersten Eindruck einer Einrichtung. Wussten Sie das schon?

Bei einer guten Gestaltung überlassen Sie den Fokus nicht dem Schicksal, sondern sorgen dafür, dass Sie selbst den Fokus setzen. Sie entscheiden, was auffallen soll, was hervorstechen soll, was die Blickfänge sind. Sie - als Gestalter - sind es also, der bestimmt, welchen ersten Eindruck ein Raum oder eine Fläche vermittelt. Wenn Sie damit spielen, können Sie mit denselben Elementen ein völlig anderes Erlebnis schaffen. 

Denken Sie also bei Ihrer nächsten Raumgestaltung an die Aufmerksamkeit. Lassen Sie fünf Personen den Raum mit einem Eye-Tracker betreten. Beobachten Sie, wohin sie schauen. Stellen Sie nun ein paar Dinge um. Was sticht hervor? Und was lernen Sie selbst daraus? 

Richtig... Sie selbst können den Fokus genau dort setzen, wo Sie ihn haben wollen. Fazit? Ihr Design gewinnt an Attraktivität!  

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